Darf Wissenschaft menschliche Embryonen zu Forschungszwecken „verbrauchen“? Was spricht für und was gegen das „Klonen“ von Menschen? Wiegen Hoffnungen auf die künftige Heilung von Krankheiten schwerer als die Unverletzlichkeit der Menschenwürde? Und welche Rolle spielen Tierversuche? Diese und weitere ethische Streitfragen um das Thema Stammzellforschung diskutierte Florian Hoffmann mit Schüler:innen, Lehrer:innen und Stammzellforscher:innen beim digitalen UniStem Day 2021 am Universitätsklinikum Essen. Stammzellen gelten als Hoffnungsträger einer künftigen regenerativen Medizin. Gleichzeitig stehen sie beispielhaft für eine Reihe neuer Technologien, die Politik, Wissenschaft und Gesellschaft mit neuartigen Herausforderungen konfrontieren. Insbesondere die Beforschung sogenannter embryonaler Stammzellen, die aus frühen Embryonen gewonnen werden und sich zu allen möglichen Zelltypen ausdifferenzieren können, hat in den…
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Unsichere Zeit(en). Konstruktivistische Perspektiven auf die Politik der Zeit und ihre Folgen für die Demokratie
Unsichere Zeiten fordern politische Entscheidungen – doch politische Entscheidungen zeitigen ihrerseits Unsicherheit. Beides gilt insbesondere für Demokratien. Konstruktivistische Theorien der Politik reformulieren diesen Befund als Kontingenz sozialer Ordnung und fokussieren den Prozesscharakter ihrer politischen Bewältigung. Die Zeit erscheint somit selbst als ein Unsicherheitsfaktor, den Politik zwar nicht ausräumt, aber bändigt, transformiert und unter kontrollierten Bedingungen reproduziert. Dies verschiebt die Herausforderung demokratischer Politik in Zeiten der Unsicherheit in das Problem der politischen Implikationen der unsicheren Zeit und die Frage nach ihren Folgen für die Demokratie. Florian Hoffmann und Theresa Franke adressieren diese Problemstellung mit einem Panel unter der Überschrift „Unsichere Zeit(en). Konstruktivistische Perspektiven auf die Politik der Zeit und ihre Folgen…
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Technikfolgenabschätzung – was folgt?
Promotionsprojekt von Florian Hoffmann. Neue Technologien schaffen neue Welten – im Guten wie im Schlechten. Wer hätte vor einigen Jahrzehnten etwa die Folgeerscheinungen von Computer, Internet und „Social Media“ abgesehen? Hoffnungen auf eine digitale „Demokratisierung der Demokratie“ blieben bislang unerfüllt. In Anbetracht von „Fake News“, „alternativen Fakten“ und „Postfaktizität“ trifft heute vielleicht sogar das Gegenteil zu. Bei der Einführung einer Technik sind ihre Folgen stets unbekannt – doch wenn sie sich absehen lassen, ist es bereits zu spät, um noch etwas zu ändern.[1] Mit diesem Dilemma ringt die Technikfolgenabschätzung, indem sie mögliche Folgen von Technik wissenschaftlich abschätzt und das produzierte Wissen über die Chancen und Risiken politischen Entscheidungsträgern zur Verfügung…