Unsichere Zeiten fordern politische Entscheidungen – doch politische Entscheidungen zeitigen ihrerseits Unsicherheit. Beides gilt insbesondere für Demokratien. Konstruktivistische Theorien der Politik reformulieren diesen Befund als Kontingenz sozialer Ordnung und fokussieren den Prozesscharakter ihrer politischen Bewältigung. Die Zeit erscheint somit selbst als ein Unsicherheitsfaktor, den Politik zwar nicht ausräumt, aber bändigt, transformiert und unter kontrollierten Bedingungen reproduziert. Dies verschiebt die Herausforderung demokratischer Politik in Zeiten der Unsicherheit in das Problem der politischen Implikationen der unsicheren Zeit und die Frage nach ihren Folgen für die Demokratie. Florian Hoffmann und Theresa Franke adressieren diese Problemstellung mit einem Panel unter der Überschrift „Unsichere Zeit(en). Konstruktivistische Perspektiven auf die Politik der Zeit und ihre Folgen…